Chronik

1907

Oberregierungsrat Bartels kommt aus beruflichen Gründen nach Helmstedt und gründet gemeinsam mit einigen Helmstedtern, darunter auch Kirchhoff, den Helmstedter Tennisverein. Der Verein wird zunächst als Zweigverein des Braunschweiger Tennis- und Hockeyclubs ins Leben gerufen. Westlich des Roten Torwegs entsteht eine Anlage mit zwei Tennisplätzen.

1920

Nach einer Unterbrechung durch den Ersten Weltkrieg erlebte der Tennissport Anfang der 1920er Jahre eine Wiederbelebung. In diesen Jahren wurden zahlreiche Turniere mit Vereinen aus der näheren und weiteren Umgebung durchgeführt.

1930

Anfang der 1930er Jahre verfügt der Verein über etwa 60 Mitglieder. Einen Trainer kann sich der Verein nicht leisten, daher müssen Anfänger von fortgeschrittenen Spielern in die Schlagtechnik eingewiesen werden. Auf den beiden Plätzen herrscht ständiger Spielbetrieb, und längere Wartezeiten sind an der Tagesordnung. Das "Clubhaus" besteht aus einer 3x4 Meter großen Gartenlaube. Ab 1932 werden die beiden Plätze endlich mit rotem Ziegelmehl versehen, und eine kleine Tribüne wird ebenfalls angelegt.

1939 bis 1949

In den ersten Kriegsjahren wird der Spielbetrieb trotz vielfältiger Schwierigkeiten und Beeinträchtigungen mit Einschränkungen bis 1944 aufrechterhalten. Mit dem Bombenhagel in diesem Jahr kommt jedoch das traurige Ende. Aufgrund von Materialmangel und dem totalen Kriegseinsatz dürfen die Plätze nicht wieder hergerichtet werden. Findige Bürger und sogar eine Gärtnerei nutzen die brachliegenden Flächen zum Anbau von Kartoffeln und Gemüse.

Der Verein verliert seine Existenzgrundlage. Obwohl er sich nicht auflöst, erscheint der Gedanke an den Bau neuer Plätze den verbleibenden Mitgliedern angesichts der wirtschaftlichen Lage und der vorherrschenden Daseinsvorsorge so abwegig, dass niemand ihn auszusprechen wagt. Doch als die britische Besatzungstruppe 1949 an anderer Stelle einen Tennisplatz baut und diesen zeitweise auch deutschen Spielern zur Verfügung stellt, erwacht der Wunsch, wieder über eine eigene Anlage zu verfügen.

1950

Dieser Wunsch geht 1950 in Erfüllung. Durch den Einsatz der Herren Dr. Lemcke, Schmücking, Thümer, O. und H. König sowie Wohlfahrt werden am 7. April 1950 vier Plätze in Betrieb genommen.

Die BKB wird zunehmend zum Sponsor des HTV, und ihre Mitarbeiter stellen auch einen großen Teil der Mitglieder. Turniere und Jugendarbeit werden durch sie, auch finanziell, unterstützt. In den folgenden Jahren wird Helmstedt auch als Austragungsort überregionaler Turniere gewählt. So richtet der HTV 19-mal die Niedersächsischen Seniorenmeisterschaften aus, was vor allem dem Ehepaar Schmücking zu verdanken ist, das die Organisation übernimmt. Nach deren Rückzug aus dem aktiven Sport übernehmen die Ehepaare Nolte und Velke diese Aufgabe. Dieses Turnier findet nicht nur auf sportlicher, sondern auch auf gesellschaftlicher Ebene große Beachtung in ganz Niedersachsen. Der in diesem Zusammenhang stattfindende Sommerball ist immer ein Highlight der Saison.

1950 bis 1970

Bereits 1951/52 wird die Anlage um fünf weitere Plätze erweitert und ein neues Clubhaus errichtet. Dies wird möglich, weil die Stadt Helmstedt dem Verein das Gelände im Erbbaurecht überlässt und der Verein alle Schrebergärtner zwischen Rotem Torweg und Langem Wall zur Aufgabe ihrer Gärten bewegen kann. In den 1970er Jahren finden viermal in Helmstedt die Deutschen Nachwuchsmeisterschaften statt. Die Unterbringung der Turnierteilnehmer erfolgt stets privat bei Mitgliedern des HTV.

Turnieraustragungsort Helmstedt in den Fünfzigern:
Seit jeher wird der Helmstedter Tennisverein gerne als Austragungsort von Turnierveranstaltungen gewählt. Im Jahr 1951 fanden auf der Anlage des HTV die "Großen Medienspiele" und die "Großen Henner-Henkel Spiele" im Auftrag des Verbandes statt. Bei dieser Gelegenheit spielte auch der heute noch bei Tennisspielern bekannte Gottfried von Cramm in Helmstedt. 

1976

Die Umkleideräume erwiesen sich durch die Vervierfachung des Mitgliederbestands als zu klein. Ein Anbau löst dieses Problem und sorgt dafür, dass sich die Mitglieder und Gäste auf der großzügigen Anlage mit ihrem Charme und den windgeschützten Plätzen äußerst wohlfühlen.

Tennis wird zunehmend zum Volkssport, auch in Helmstedt. Immer mehr Erwachsene und Jugendliche erlernen den Sport und kämpfen in den unterschiedlichsten Mannschaften für den HTV. Hier der Pressebericht zum Anbau.

1989

Mit dem Fall der Mauer ändert sich das Leben in Helmstedt grundlegend. Unter den vielen Zugezogenen, die aufgrund der neuen Arbeitsmöglichkeiten in die neue Mitte Deutschlands kommen, befinden sich auch zahlreiche Tennisbegeisterte. Diese neuen Mitglieder treten dem HTV bei und tragen maßgeblich zu dessen Wachstum bei.

2001

Das Jahr 2001 bringt dem HTV einen seiner größten Einschnitte: Der Verein gibt seinen Platz an der Goethestraße auf und zieht zum Magdeburger Tor um. Vorausgegangen waren viele Diskussionen, harte Verhandlungen und eine emotionsgeladene Mitgliederabstimmung, die letztlich den Umzug in die Wege leitete.

Durch den Umzug kann der Energieversorger Avacon in Helmstedt wunschgemäß auf dem Gelände des HTV seine neue Firmenzentrale errichten. Der HTV erhält dafür nicht nur eine neue Sportanlage mit 9 Außenplätzen als Eigentum, sondern auch eine Tennishalle mit 4 Plätzen, großzügige Sanitäreinrichtungen und eine Gaststätte. Diese großartige Anlage befindet sich nun auf dem ehemaligen Gelände des Fußballvereins "Fichte Helmstedt", der sich bereit erklärte, an die Galgenbreite zu übersiedeln.

Die Abwicklung dieses immensen Vorhabens kostete, wie man sich vorstellen kann, viel Arbeit und Zeit. Diese Arbeit haben maßgeblich folgende Mitglieder ehrenamtlich geleistet: Hartmut Krämer, Ulrich Lüders, Werner Zierlein und natürlich Johannes Speer. Dafür danken wir ihnen noch einmal sehr herzlich.

Im gleichen Jahr wird der Förderverein des HTV Helmstedt e.V. gegründet. Er vermietet die Halle und verpachtet die Gastronomie auf der Anlage. Der Förderverein tritt auch als Sponsor für den HTV auf. Vorsitzender ist Klaus Maeder.

2007

Der Verein feiert sein 100jähriges Jubiläum. Neben einem Festakt im Juleum mit geladenen Gästen unter der Leitung des damaligen Vorsitzenden Hartmut Krämer, gab es einen großen Ball im Schützenhaus für die Mitglieder. Die Festschrift ermöglicht eindrucksvolle Einblicke in die Vereinsgeschichte.

 

alte Schriften

 

1957
Festschrift zum 50-jährigen Bestehen

1967
Festschrift zum 60-jährigen Bestehen

1969
Vereinsschrift

1971
Coupe 
Annie Soisboult

1974
Nachwuchsmeisterschaften

Presseartikel